„Die sind so still, wenn sie mir zuhören, da kann man eine Stecknadel fallen hören!“, staunt Moderator Torben Krauß von der Agentur Squirrel & Nuts. Er moderiert im Auftrag des Kreisjugendamtes Steinfurt die Veranstaltung, zu der heute alle 13-16-Jährigen aus der Stadt Tecklenburg eingeladen sind, um Politik und Verwaltung ihre Sicht auf die Lebensbedingungen in der Stadt mitzuteilen. Es geht um Angebotsvielfalt, Aufenthaltsqualität, Mobilität (vor allem in Bezug auf den ÖPNV), aber auch um Verkehrssicherheit, um Sauberkeit und Ordnung. Über 40 Jugendliche (und damit mehr als 10% alle 13-16-Jährigen, die in Tecklenburg leben) sind heute Vormittag in der Zweifachsporthalle am Graf-Adolf-Gymnasium zusammengekommen und informieren sich zunächst über die Aufgaben, die die Stadt hat und wo auch Grenzen kommunaler Zuständigkeit liegen. Danach finden sie sich in Gruppen zusammen, um ihre Herzensangelegenheiten weiter auszuformulieren und ins Bild zu setzen.
„Es sind viele Plakate entstanden mit einer Menge unterschiedlicher Ideen, Wünsche und Vorschläge. Aber nichts, wofür Sie nicht zuständig sind!“, wird Moderator Krauß später in Richtung Bürgermeister Stefan Streit sagen, der die Jugendlichen nicht nur morgens willkommen geheißen und angespornt hat, mutig und offen ihre Meinung kundzutun, sondern der gemeinsam mit zahlreichen Vertretern aus Stadt- und Kreisverwaltung zum Schluss beim sogenannten „Gallery Walk“ die Ergebnisse in Augenschein nimmt. Wie in einer Ausstellung geht er von Plakat zu Plakat und spricht mit den Jugendlichen, die ihm die mit den Aussagen auf den Plakaten verbundenen Anliegen mitteilen. Bürgermeister Streit hört zu, erklärt, macht hier und da ein Foto und trifft die ein oder andere Absprache, wie es etwa mit einem Thema konkret weitergehen könnte.
Mit den Ergebnissen ist er sichtlich zufrieden. Schon am Morgen hatte er sich überzeugen können, dass die Jugendlichen gern in Tecklenburg wohnen, auch wenn manche sicher nicht ihr ganzes Leben bleiben werden. Seine Bilanz des Vormittags und dessen, was er gesehen und gehört hat, fällt daher auch so aus: „Kommunal ist den Jugendlichen halt nicht egal! Das Engagement und die Leidenschaft, sich für bestimmte Themen des persönlichen Umfeldes einzusetzen, waren beeindruckend. Ein vielversprechendes Format!“
Und welchen Eindruck nehmen die Jugendlichen mit nach Hause? Die fanden gut, dass
„es überhaupt so eine Jugendkonferenz gibt“ (männlich, 14 Jahre, Gesamtschule),
„man seine Vorschläge persönlich vorstellen konnte!“ (weiblich, 14 Jahre, Gesamtschule)
und dass
„die Ideen auch wirklich angehört wurden!“ (weiblich, 14 Jahre, Gymnasium)
Sie lobten die Organisation, die Freundlichkeit des Konferenzteams von Kreisjugendamt, Kreisjugendring, Kreissportbund und Auszubildenden der Stadtverwaltung, die entspannte Atmosphäre und auch die Pizza zum Mittagessen. Und der ein oder die andere kann sich vorstellen, sich auch nach der Jugendkonferenz noch für die Heimatstadt zu engagieren.