Die heutige Stadt Tecklenburg besteht aus den vier Ortschaften Brochterbeck, Ledde, Leeden und Tecklenburg.
Diese Ortschaften, früher selbständige Gemeinden, blicken auf eine lange geschichtliche Entwicklung zurück.
Im Schutz der Burg entstand der Ort Tecklenburg, der als “Suburbium” zum ersten Mal im Jahre 1226 urkundlich erwähnt wurde. 1388 erhielt er die Stadtrechte vom Tecklenburger Grafen und damit unter anderem eine eigene Rechtsordnung und das Recht, Märkte abzuhalten. Tecklenburg wurde im Jahre 1707 eine preußische Stadt, nachdem das Königreich Preußen die Grafschaft erworben hatte. Auf Anordnung der preußischen Regierung in Berlin begann man 1744 alle unnötig gewordenen Gebäude der Burg meistbietend auf Abbruch zu verkaufen. Nach einigen Jahren unter französischer Herrschaft wurde 1815 unter der Leitung eines Landrates der Landkreis Tecklenburg gebildet. Mit Beginn der Industrialisierung erlebte auch Tecklenburg einen Aufschwung, vor allem durch den Eisenbahnbau und den damit verbundenen Anschluss an wichtige Verkehrswege.
Die Ortschaft Brochterbeck, erstmals 1150 urkundlich erwähnt (Brotterbike), gehörte bis 1515 der Grafschaft Tecklenburg an, danach wurde sie der Niedergrafschaft Lingen angegliedert. Nach preußischer und französischer Regierung hatte Brochterbeck zusammen mit Ladbergen bis 1907 ein eigenes Amt, danach erfolgte der Anschluss an das Amt Tecklenburg.
Die Geschichte der Ortschaft Ledde reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie gehörte ständig zur Grafschaft Tecklenburg und trug in gleicher Weise deren wechselvolles Schicksal.
1240 wurde in der Ortschaft Leeden ein Zisterzienserinnenkloster, das erste Kloster der Grafschaft Tecklenburg angelegt. Fast die Hälfte der Leedener Bauernhöfe war dem Kloster und späteren freiweltlichen Damenstift (seit 1538 so genannt) bis zu dessen Auflösung im Jahre 1822 eigengehörig. Die erste urkundliche Erwähnung Leedens erfolgte 1058.
In allen vier Ortsteilen haben sich Vereine zur Pflege des Brauchtums gegründet. So ist in Tecklenburg der Geschichts- und Heimatverein aktiv sowie in den Ortsteilen der Heimatverein Brochterbeck, der Heimatverein Ledde und der Heimatverein Leeden.
Durch die kommunale Neugliederung im Jahre 1975 wurde die Stadt Tecklenburg durch Zusammenschluss der Gemeinden Brochterbeck, Ledde, Leeden mit der Stadt Tecklenburg gebildet. Die kommunale Neugliederung führte u.a. auch zur Auflösung des Kreises Tecklenburg. Der Kreis Tecklenburg und der Kreis Burgsteinfurt bilden seit 1975 den neuen Kreis Steinfurt. Die Stadt Tecklenburg verlor ihren Kreissitz, der nach Steinfurt verlegt wurde. Eine große Außenstelle der Kreisverwaltung – besonders mit publikumsintensiven Dienststellen – befindet sich noch in Tecklenburg.