Ein langer und nicht immer einfacher Weg liegt hinter den Projektbeteiligten. Die Stadt Tecklenburg hatte sich aufgemacht den Burgweg nebst Hexenpfad ins rechte Licht zu setzen. Auch galt es Elemente der Burg und das Gebäude „Gefängnis“ mittels Licht aus dem Altstadtensemble hervorzuheben und damit ihre Bedeutung für die Stadt Tecklenburg zu unterstreichen.
Die vom Land NRW geförderte Maßnahme erforderte eine besondere Sensibilität für den Artenschutz und der aufstehenden Gehölze. Da die zur Burg gehörende Bastion als Winterquatier für Fledermäuse einen hohen Schutzstatus genießt, galt es zwischen der Sicherheit für den Fußgänger und flanierenden Besucher sowie einer möglichen negativen Beeinträchtigung der Auffindbarkeit des Winterquartiers der Fledermaüse, einen für alle Seiten tragfähigen Kompromiss zu finden. Die Stadt Teckleburg gab eigens für diese Fragestellung ein natur- und artenschutzrechtliches Gutachten in Auftrag, dass mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Steinfurt abgestimmte wurde. Als ein Ergebnis wurde festgehalten, dass mit Licht am Burgweg und der Burg nur sehr sparsam und zurückhaltend umgegangen werden konnte. Fest stand auch, dass die Mastleuchte keine Alternative darstellte.
In Abstimmung mit den örtlichen Akteuren und einer Probebeleuchtung wurden Leuchtentyp und Standorte bestimmt. Des Weiteren wurde mittels Einbaustrahlern die Nischen der Burgmauer und das Löwentor besonders akzentuiert. Die zur Altstadt hin ausgerichteten Seiten des „Gefängnisses“ wurden flächig beleuchtet und so weithin sichtbar gemacht. Die Ausleuchtung ist so erfolt, dass auf die alten Mastleuchten in unmittelbarer Nähe des Gebäudes verzichtet wurde.
Gewählt wurden Pollerleuchten mit nach vorn und unten gerichtetem Licht. Die seitliche Abstrahlung ist begrenzt, so dass Fußgänger nicht durch das Licht geblendet werden, jedoch eine ausreichende Ausleuchtung des Burgweges vorhanden ist. Im Bereich der Treppe zur Bastion wurden Pollerleuchten eingesetzt, die einen nach unten abstrahlenden Lichtkegel produzieren. So wird verhindert, dass die in das Winterquartier einfliegenden Fledermäuse irritiert werden können und die Ausleuchtung des Weges optimal umgesetzt wird. Dieser Lampentyp ist auch zur Ausleuchtung des Hexenpfades eingesetzt worden.
Die Einbauleuchten im Bereich der Nischen der Burgmauer reichen mit ihrem Licht bis zur Mauerkrone. Die Strahler sind getrennt schaltbar, sodass die notwendigen artenschutzrechtlichen Auflagen erfüllt werden konnten. Die Lichtfarbe der Bodenstrahler am Löwentor ist veränderbar, sodass zu den jeweiligen Ereignissen der Festspielstadt Tecklenburg (Halloween, Weihnachten, etc.) eine passende Stimmung erzeugt werden kann.
Bürgermeister zeigte sich zusammen mit dem Akteuren der Gesamtmaßnahme begeistert von dem Ergebnis und sprach in diesem Zusammenhang von einem neuen „Leuchtturmprojekt“ für die Festspielstadt Tecklenburg. Bürgermeister Streit bedankte sich insbesondere bei Herrn Hans-Georg Flick und seinem Team für die Erstellung des Lichtinszenierungskonzeptes, der Firma Instatech Meyer für die Installation, der Freilichtspiele Tecklenburg e.V. für die Unterstützung und der Verwaltung für die Begleitung der Baumaßnahme und die Beantragung der Städtebauförderung beim Land Nordrhein-Westfalen.