Viele Ehrenamtliche und Interessierte am Thema Migration waren Ende November zu einem Dankes- und Infoabend in das evangelische Gemeindehaus gekommen, zu dem der Bürgermeister und das Integrationsbüro der Stadt Tecklenburg eingeladen hatten. In adventlicher Atmosphäre begrüßte Frau Brinkmann die fast 50 Personen und wies mit den Worten von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes außer man tut es!“ auf die große symbolische Bedeutung dieses Abends hin, einmal all denjenigen zu danken, die sich auf vielfältige Weise im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren. Es wurde deutlich gemacht, dass alle Anwesenden mit ihrem Engagement dazu beitragen, eine wehrhafte Demokratie zu bleiben und in der Gesellschaft ein Gegennarrativ zu bilden, um bestehenden radikalen Tendenzen und Phänomenen entgegenzuwirken.
Im Folgenden lobte Bürgermeister Streit in seiner Dankesrede das positive Signal, welches von dieser Runde ausgehe, in der doch kontroversen gesellschaftlichen und migrationspolitischen Entwicklung. Er dankte vor allem den vielen Gastfamilien für die Aufnahme fremder Menschen aus anderen Kulturen. Es erfordere besonderen Mut und habe maßgeblich dazu beigetragen, so der Bürgermeister, dass die Stadt Tecklenburg bis heute nicht in die Situation geraten ist, provisorische Notunterkünfte errichten zu müssen. Herr Streit hielt weiter daran fest, dass aus Sicht der Gemeinde die dezentrale Unterbringung von Schutzbedürftigen oberstes Ziel sei, wenngleich die Herausforderungen nie größer gewesen seien als zur Zeit.
Herr Bockweg berichtete anhand einer PowerPoint Präsentation zur Flüchtlings- und Integrationssituation innerhalb Tecklenburgs. Dabei stellte er heraus, an welchen Stellen diese Themen bereits gut gelingen und wo es noch Problemstellungen gibt. Das Integrationsbüro fungiere mittlerweile wie ein Sozialpunkt und sei erste Anlaufstelle aller Akteure. Auch die Bedeutung der anwesenden Netzwerkpartner*innen, wie dem Kommunale Integrationszentrum, Lernen Fördern und dem Caritasverband kristallisierte sich bei seinen Ausführungen heraus.
Im Anschluss gewährte Frau Reinhardt-Scharf Einblick in ihre ehrenamtliche Fallarbeit mit geflohenen Menschen. Sie vermittelte auf bewegende Weise, wie vielschichtig die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit ist. Es erfülle sie, Menschen bei ihrer Integration zu unterstützen und es sei ihr eine tiefe Freude, Entwicklungsschritte zu erleben, die die neuen Mitbürger auf ihrem Weg voranbringen. In ihrer jahrelangen Tätigkeit habe sie immer wieder aufs Neue erfahren, dass die wichtigen Bedürfnisse nach Sicherheit und Frieden, nach Selbstbestimmung und wirtschaftlicher Absicherung, nach Wohlergehen und ein bisschen Glück allgemein menschlich und universell sind.
Nach diesem Input nutzten viele Ehrenamtliche die Gelegenheit zum Austausch bei einem Häppchenbuffet. Der Abend klang mit Gesprächen in gemütlicher Runde aus.